Der neue Fahrplan 2010 in Sachsen-Anhalt
MAGDEBURG - Der Fahrplanwechsel der Eisenbahnen am 13. Dezember 2009 bringt für Sachsen-Anhalt viele positive Neuerungen. Auf der anderen Seite gibt es unvorhergesehene Änderungen wegen des Ausfalls der Neigetechnik bei den Regionalexpresszügen der DB Regio AG zwischen Halle, Halberstadt und Hannover.
Dessau-Roßlau - Köthen - Bernburg - Aschersleben
In der Region Dessau-Roßlau/Anhalt-Bitterfeld bietet der neue Fahrplan deutlich
verbesserte Fahrtmöglichkeiten: Der Nahverkehr wird in Köthen abgestimmt auf
den neuen stündlichen Halt des Intercity (IC) Leipzig - Hannover, der
abwechselnd weiter nach Köln und Bremen - Oldenburg - Norddeich fährt. Damit
verbessern sich die Anschlüsse nach Dessau-Roßlau und Bernburg vom Fernverkehr
sowohl aus Leipzig als auch aus Hannover deutlich. Zwischen Köthen und Dessau
Hauptbahnhof wird dazu das Angebot im Nahverkehr ausgeweitet. In Köthen
entfallen weitgehend die bisherigen anschlussbedingten Standzeiten auf der
Strecke Aschersleben - Dessau Hauptbahnhof. Die Fahrzeit zwischen Aschersleben
und Dessau verkürzt sich um bis zu 13 Minuten. Zudem werden ganztägig
mindestens zweistündlich neue günstige Umsteigemöglichkeiten in Dessau
Hauptbahnhof zwischen Köthen und Zerbst sowie zwischen Köthen und Bitterfeld
geschaffen. Bauarbeiten zur Modernisierung des Bahnknotens Dessau/Roßlau machen
umfangreiche Fahrplanänderungen erforderlich, die bereits in den Jahresfahrplan
eingearbeitet sind. So sind die zu erwartenden Einschränkungen im Fahrplan für
die Kunden bereits veröffentlicht und ermöglichen eine verlässliche
Reiseplanung. Hier werden in den kommenden Jahren die Gleisanlagen modernisiert,
ein Elektronisches Stellwerk errichtet und der neu erbaute Brückenzug der
Muldequerung in das Streckennetz der DB eingebunden.
Halle - Lutherstadt Eisleben - Sangerhausen - Nordhausen
Zum Fahrplanwechsel ist diese Strecke durchgängig saniert. Zwischen Halle und
Sangerhausen bzw. Nordhausen verringert sich die Fahrzeit damit abhängig vom
Zugtyp um 7 bis 23 Minuten. Das Bedienungskonzept wird geändert: Die bisher
zweistündlichen Regionalexpresszüge zwischen Halle und Kassel werden zwischen
Halle und Nordhausen zu einem stündlichen Angebot ergänzt. Zwischen
Lutherstadt Eisleben und Nordhausen hält ein Teil der RE-Züge zusätzlich an
den Unterwegsbahnhöfen. Stündliche Regionalbahnen (RB) verbinden Halle und
Lutherstadt Eisleben. Für den Schüler- und Berufsverkehr sowie frühmorgens
und spätabends fahren die RB weiter nach Sangerhausen und Nordhausen, ansonsten
werden die bisherigen RB auf diesem Abschnitt durch die zusätzlichen schnellen
RE ersetzt. Vom neuen IC Frankfurt (Main) - Kassel - Sangerhausen - Lutherstadt
Eisleben - Halle - Leipzig freitags sowie sonntags in der Gegenrichtung gibt es
in Sangerhausen günstige Anschlüsse nach Hettstedt und Aschersleben, der Stadt
der Landesgartenschau 2010. Der Fahrplan auf den Strecken Sangerhausen - Erfurt
und Berga-Kelbra - Stolberg wurde dem neuen Konzept angepasst.
Magdeburg - Güsten - Sangerhausen - Erfurt
Die Züge von Magdeburg Richtung Erfurt sind im Fahrplan 2010 nach dem
Streckenausbau knapp 15 Minuten schneller unterwegs. Der Zug um 20.26 Uhr ab
Magdeburg fährt künftig täglich durchgehend bis Erfurt.
Magdeburg - Haldensleben - Wolfsburg
Eine neue schnelle Direktverbindung montags bis freitags von Wolfsburg (Abfahrt
16.27 Uhr) nach Magdeburg wird in einer für Pendler günstigen Zeitlage
eingerichtet. Zwischen Haldensleben und Magdeburg gibt es zusätzlich zum stündlichen
Regionalbahnverkehr künftig montags bis freitags sogar drei beschleunigte
Verbindungen um 6.33 Uhr, 7.12 Uhr und 17.12 Uhr ab Haldensleben. In der
Gegenrichtung fährt der beschleunigte Zug um 16.17 Uhr ab Magdeburg künftig ab
Haldensleben weiter nach Oebisfelde.
Gera - Zeitz - Leipzig/ Weißenfels - Zeitz
Auf der Strecke Gera - Zeitz - Leipzig fahren die Regionalbahnen künftig
schneller. Das bisher zur Gewährleistung von Anschlüssen in Zeitz
erforderliche Abweichen vom Takt auf der Strecke Weißenfels - Zeitz ist damit
nicht mehr erforderlich. Die Züge verkehren wieder im Takt und haben damit auch
in Weißenfels wieder stündlich Anschluss nach Halle und Erfurt/Eisenach.
Ausfall der Neigetechnik (RE 4 Halle-Hannover/ HEX)
Der Ausfall der Neigetechnik bei den Regionalexpresszügen der DB Regio AG
zwischen Halle, Halberstadt und Hannover erfordert Anpassungen, die für Fahrgäste
zwischen Halberstadt und Halle sowie Reisende, die in Halle umsteigen, längere
Reisezeiten bedeuten. Diese Änderungen sind zwar schon vorabgestimmt, können
bei positiver Entscheidung aber erst zum 10. Januar in Kraft treten ebenso wie
die daraus resultierenden erheblichen Fahrplanänderungen auf der Strecke Halle
- Bernburg. Die Fahrzeiten der RE-Züge zwischen Halberstadt und Halle verlängern
sich ab 10. Januar voraussichtlich um etwa 20 Minuten. Aufgrund der
Eingleisigkeit der Strecke müssen sich die Züge künftig in Wallwitz begegnen.
Die so entstehenden Fahrzeitreserven werden für Halte an allen Unterwegsbahnhöfen
zwischen Könnern und Halle genutzt. Die HEX-Züge zwischen Halberstadt und
Halle werden dagegen beschleunigt und stellen künftig in Halle die Anschlüsse
vom und zum Fernverkehr sowie von den RE aus Richtung Leipzig - Flughafen
Leipzig/Halle her. Zwischen Halle und Bernburg fahren die HEX-Züge künftig zu
deutlich veränderten Zeiten. Zwischen Halle und Könnern wird der bisherige
Stundentakt mit Halt an allen Unterwegsbahnhöfen nun gemeinsam mit den RE
weiterhin gewährleistet. Einzelne Züge zwischen Halle und Halberstadt müssen
montags bis freitags über Bernburg umgeleitet werden. Auch das übrige
Fahrplanangebot konnte wegen der nachfristigen Fahrplanänderungen leider nicht
so systematisch wie gewohnt gestaltet werden. Nur so wird es jedoch möglich,
trotz des Neigetechnikausfalls kurzfristig wieder einen verlässlichen Fahrplan
anzubieten.
Fahrplaninformationen gibt es bei INSA, der Auskunft für Bahn und Bus, unter Tel. 01805/331010 (14 ct/min aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk abweichend) und im Internet unter www.insa.de.